Plan-Do-Check-Act-Zyklus Energiemanagementsystem

Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001: eine Einführung

Was ist ein Energiemanagementsystem?

Bei einem Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 handelt es sich um ein Managementsystem, welches den Fokus der systematischen Prozessbearbeitung auf das Thema Energie legt. In der DIN EN ISO 50001 sind die Rahmenbedingungen beschrieben, an die sich solch ein System anlehnen sollte, damit das System erfolgreich weiterentwickelt wird und zu positiven Ergebnissen führt.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act). Dies ist ein iterativer Managementansatz zur kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen und Produkten, der aus den Phasen Planen, Durchführen, Überprüfen und Handeln besteht. Mit dem Fokus auf das Thema der Energieeffizienz werden so Entscheidungen vorbereitet, getroffen und analysiert, die einen Einfluss auf den Energiebedarf haben.

Welche Unternehmen sind zur Einführung eines Energiemanagementsystems verpflichtet?

Je nach Größe und Energieverbrauch müssen Unternehmen unterschiedliche Richtlinien einhalten. 

Nach dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) sind Unternehmen, die als „Nicht-KMU“ gelten, verpflichtet, alle 4 Jahre ein Energieaudit durchzuführen. Alternativ kann die Einführung und Aufrechterhaltung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 durchgeführt werden.

Im Zuge des Inkrafttretens des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) im November 2023 sind alle Unternehmen mit einem Energieverbrauch größer als 7,5 GWh Endenergie zur Einführung eines Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 verpflichtet.

Welchen Nutzen hat ein Energiemanagementsystem?

Neben der Einhaltung der Vorschriften für die verpflichtende Einführung ergibt sich in der Regel durch die Einführung ein deutlicher Wissenszuwachs zu den Energieverbräuchen und Energieflüssen im Unternehmen. Ebenso wächst das Bewusstsein der handelnden Personen, wie sie im Arbeitsalltag den Energieverbrauch beeinflussen können, sowie ihr Wissen über den Einfluss von Anpassungen in Produktion und Betrieb.

Der größte Nutzen ist aber das systematische Aufdecken von Potenzialen zur Energieeffizienzsteigerung, was kurz-, mittel- und langfristig zu Kosteneinsparungen führt. Ebenso können Fehlfunktionen früher erkannt und somit Komfort und Sicherheit im Unternehmen erhöht werden.

Wie beginnt man mit der Einführung?

Falls Sie intern keine Erfahrungen mit der Einführung von Energiemanagementsystemen haben, ist die Unterstützung durch einen Berater sinnvoll und erspart viel vermeidbaren Zeitaufwand.

Bei den ersten Schritten zur Einführung eines Energiemanagementsystems ist es wichtig, den Anwendungsbereich sowie die Grenzen festzulegen, zum Beispiel im Hinblick auf Anmietungen, spezielle Produktionsbereiche und relevante Energieträger. Zudem sollten klare Vorgaben von der obersten Managementebene, wie die Energiepolitik und spezifische Ziele, formuliert werden. Es ist hilfreich, sich einen Überblick über alle Anforderungen zu verschaffen und zu klären, welche Daten und Werte bereits vorhanden sind und welche noch benötigt werden. Auch sollte frühzeitig Kontakt mit einer Zertifizierungsgesellschaft aufgenommen werden, um den Prozess zu unterstützen.

Wie findet man Potenziale zur Energieeffizienzsteigerung?

Um Potenziale zu identifizieren, sollte zunächst eine Vor-Ort-Begehung durchgeführt werden, um den aktuellen Zustand der Anlagen zu überprüfen. Dabei kann die Erfahrung der Techniker genutzt werden, um Schwachstellen zu erkennen, insbesondere bei älteren Anlagen wie RLT-Anlagen ohne Wärmerückgewinnung oder Heizungen ohne Regelung. Ein Vergleich der verschiedenen Bereiche innerhalb des Unternehmens oder mit Literaturwerten kann ebenfalls Aufschluss über mögliche Einsparungen geben. Darüber hinaus ist eine detaillierte Analyse der Verbrauchsdaten notwendig, um Abweichungen und Potenziale zu ermitteln. Die Plausibilisierung der Ergebnisse kann schließlich durch die Gebäudeleittechnik (GLT) unterstützt werden, um sicherzustellen, dass die Daten zuverlässig sind.

Wer kann bei der Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 beraten?

Es gibt keine einheitliche Zertifizierung, die Experten in diesem Bereich ausweist. Bei der Suche nach einem qualifizierten Berater ist es sinnvoll, neben der fachlichen Qualifikation im technischen Bereich darauf zu achten, ob Erfahrungen in Implementierung und Betrieb von Energiemanagementsystemen vorliegen. Entscheidend ist die tatsächliche Praxiserfahrung. Auch spezifische Branchenkenntnisse können von Vorteil sein.

Bei Fragen zum Thema kommen Sie gerne jederzeit auf mich zu.